Die Pechhütte
Eine Pechhütte oder Rußhütte stand in Richtung Buchklingen am Schenkenwald. Sie brannte um 1810 ab und wurde nicht wieder aufgebaut.1
Pech wurde ab dem 17. Jahrhundert in gemauerten Pechöfen aus großen Mengen Kiefernholz gewonnen. Pech wurde als Schmiermittel, als Klebstoff, zur Abdichtung von Holzgefäßen, für Pechfackeln und für Brandpfeile verwendet. Die Sohlen von rahmengenähten oder gedoppelten Schuhen wurden früher mit einem sogenannten Pechdraht genäht, der kurz vor der Verwendung aus mehreren Leinenfäden hergestellt wurde, die mit Pech eingerieben, zusammengedreht und an den Enden mit einer Schweins- oder Stahlborste versehen wurden. Das Pech sorgt nicht nur für den Zusammenhalt des Fadens, sondern auch für die Abdichtung der Naht.
Um 1850 wurde die gewerbliche Pechsiederei durch die industrielle Produktion verdrängt.
Mit einem Klick auf die Karten kann man sie vergrößern.
Siehe auch „Plan vom Schenkenwald im 18. Jahrhundert„.
Vermutlich zeigt die Karte aus dem 18. Jahrhundert das Wohnhaus der Pechhüttenbesitzer und die Karte von 1827 die Lage des Pechofens.
Obwohl die Köhler wertvolle Arbeit leisteten, wollte niemand mit ihnen etwas zu tun haben. Sie gehörten zu den Ärmsten der damaligen Gesellschaft und mussten wie Bader, Abdecker, Henker und Prostituierte ein rotes Kleidungsstück tragen, um ihren unreinen Berufsstand zu kennzeichnen. Köhler trugen ein rotes Halstuch.
Besitzer der Pechhütte waren:2
Johann Jakob Kahlhöfer
(*1627, †17.5.1683), Kohlenbrenner
Veit Osterlänger
Rußbrenner, Witwer auf der Rußhütte, ∞14.7.1690 Margareta Brendler aus Jobstgreuth
Georg Paulus Nürnberger (*1688, †13.3.1751)
Michael Oberländer (*1698, †8.9.1742 aus Schellert). Er war in erster Ehe (∞ 10.1.1719) mit Margarete Geissler aus Ipsheim und in zweiter Ehe mit Joh. Heberzehler aus Weimersheim verheiratet. Sein Vater Kaspar war Bauer in Linden.
Peter Schwarz oder Schwartz (*1707,†9.11.1762). Er hat 1737 geheiratet und hatte zwei Töchter, Elisabeth und Barbara.
Lorenz Adler (*1748,†25.5.1791). Er hat die Tochter von Peter Schwarz, Barbara Schwarz (*1747, †18.2.1802) geheiratet. Sie ist an „Wassersucht“ gestorben. Sein Vater Paul war Bauer in Hohenroth.
Konrad Überreiter (*1754,†10.9.1823)
Das Bild zeigt einen Kohlemeiler im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim, Juni 2022.
Wer tiefer in die Geheimnisse der „Schwarzen Kunst“ eintauchen möchte, kann sich bei den Köhlerfreunden Ebermannsdorf informieren.