Februar 2020 – Die mächtige Linde oberhalb des Dorfweihers stürzt um
Durch die Wucht des Sturmes „Sabine“ stürzte die große Linde auf dem Grundstück von Waldemar Schemm auf die Straße. Ein starker Ast verhinderte, dass der Baum in voller Länge umfiel und ein angrenzendes Wohnhaus beschädigte. Die Wurzeln der Linde waren durch den Straßenbau auf zwei Seiten völlig zerstört und die trockenen Sommer von 2017 und 2018 hatten den Baum ziemlich mitgenommen.
Karin Kloth, Besitzerin des Nachbargrundstücks, erinnerte sich an die Erzählungen ihrer Großmutter Katharina Sandmann. Diese berichtete, dass ihr Schwiegervater Georg Friedrich Sandmann (1872-1956) zusammen mit seinem Nachbarn, dem Schneidermeister Johann Peter Schlegel (1877-1958), die Linde gepflanzt und dabei eine Flasche mit Geld vergraben hatte.
Tatsächlich, die Flasche wurde gefunden. Ihr Hals war abgebrochen und zwischen feinen Wurzeln fanden sich die völlig zerfledderten Reste von Reichsbanknoten. Auf einem der Geldscheine ließ sich das Jahr 1923 entziffern.
Fotos: Kathrin Meyer
Reichsbanknoten wurden während der Inflation 1914 bis 1923 verwendet.
Das Bild unten zeigt eine original Reichsbanknote von 1922.
Quelle:
Dr. Mück, Wolfgang: „Sabine“ fällt hundertjährige Hitlerlinde, Neustädter Kalender, 2021
Der Fund wird im Stadtarchiv Neustadt an der Aisch aufbewahrt.
Die Philipps-Tanne
Gleich daneben, auf dem Grundstück der Familie Kloth, steht eine riesige Tanne. Dieser Baum wurde während des letzten Fronturlaubs 1943 vom Sohn des Friedrich Sandmann, Philipp Sandmann (Bild) gepflanzt. Leider konnte er nicht mehr erleben, wie gut sich seine Tanne im Lauf der Jahre entwickelt hat, er gilt seit 1943 als vermisst in Russland. Die Tanne beherbergt eine große Anzahl von Insekten und Vögeln, selbst ein Turmfalkenpaar hat im Sommer 2020 seine Jungen darin aufgezogen.