Herrnneuses von oben
Das Foto wurde vom Jagdflieger Paul Strähle (20. Mai 1893 – 8. Mai 1985) aufgenommen. Er erwarb nach dem Ende des 1. Weltkrieges 1919 drei entmilitarisierte Flugzeuge vom Typ Halberstadt CL.IV, die jedoch 1920 beschlagnahmt wurden und bei der Reparationskommission ausgelöst werden mussten. 1921 erhielt Strähle als erster Privatunternehmer die Lizenz für Post- und Passagierflüge, die er zwischen Stuttgart und Konstanz, ab 1922 auch von Böblingen nach Nürnberg durchführte. 1923 musste er auf Grund finanzieller Schwierigkeiten seine Fluglinien einstellen. Danach spezialisierte sich seine Firma auf die Luftbildfotografie und die Sportfliegerei mit Fallschirmsprüngen. Zwischen 1919 und 1938 hat Strähle über 40.000 Luftaufnahmen angefertigt.1
Die Postkarte wurde 1942 mit der Feldpost an einen Soldaten aus Herrnneuses an das Luft-Gau-Postamt Münster-Westfalen verschickt.
Dieses Foto ist älter als die Postkarte weiter oben. Wann und von wem es aufgenommen wurde, ist nicht bekannt.
An der Scheune des Anwesens Nr. 24 steht ein Säulengöpel.
Säulengöpel
Der Säulengöpel besteht aus einem waagrechten Balken („Hebebaum“), einer senkrechten Antriebswelle und einem einfachen Getriebe. Pferde oder Ochsen wurden an den Hebebaum angespannt und betrieben über Riemen eine Maschine im Dachgeschoss der Scheune.
Hier wurde damit vermutlich Viehfutter zerkleinert.
Säulengöpel im Freilichtmuseum Glentleiten/Obb.