Schulmeister, Lehrer und ein Handarbeitsfräulein
Herrnneuses hatte von 1701 bis 1970 eine eigene Schule. Ab 1970 gingen die Kinder in Neustadt in die Schule.
Von 1701 bis 1732 befand sich die Schule im Schloss. Das baufällige Schloss wurde 1732 abgebrochen. Dafür wurde eine Schule neben der Kirche (Haus Nr. 18) mit einer Wohnung für den Schulmeister neu errichtet.
Zu dieser Zeit wurde der Lehrer mit Naturalabgaben aus den zugehörigen Ortschaften, inkl. Holzzuweisung aus den herrschaftlichen Wäldern, bezahlt.
1827 verdiente der Lehrer, der auch gleichzeitig Kirchendiener war, 273 fl. (Rheinische Gulden) und 16 kr. (Kreuzer).
1898 bis 1900 wurde ein neues Schulhaus errichtet.
um 1700
Küssa3
1701 – 1705
Schulmeister und Schuldiener, Tuchmacher aus Windsheim, ∞1702 Kunigunda.
1706 – 1712
Leonhardt Mängler 1, 2, 3, 5, 9
*1647, †24.2.1722 aus Weigenheim, ∞Barbara †15.1.1712. Wurde wegen „strittiger Ehr“ aus dem Schuldienst genommen.
1712 – 7.7.1715
Johann Heinrich Schletz / Schläts / Schlaits 3, 5, 9
Schuldiener und Schreiner, ∞28.2.1713 Anne Katharina Sauer, Tochter des Seifensieders Friedrich Sauer aus Bernhardsweiler. Hat Herrnneuses wegen Streitigkeiten mit der Gemeinde verlassen.
1715 – 1719
Johannes Eyermann 2, 5, 9
1719 – 1731
Georg Christoph Haffner / Hafner 5, 9, 11
*1679, †1748, Zuwohner und Gänßschneider (Federkiel-Schneider, Hersteller von Schreibfedern) aus Schellert. ∞Elisabeth *1675, †1741. Geht als Organist und Schulmeister nach Neuenmuhr bei Gunzenhausen, ∞16.10.1741 Margaretha Künzelmann aus Nürnberg.
Der Sohn Johann Ulrich Haffner / Hafner (Bild)
*1711, †22.10.1767, war Lautenist und hatte in Nürnberg eine Musikalienhandlung, zu der 1742 ein Verlag kam.
1731 – 1738
Andreas Gütler / Güttler 3, 5, 9, 10
Schneider aus Neidhardswinden, ∞Maria Magdalena.
1732 wurde das alte Schlösschen als Schulhaus und Lehrerwohnung hergerichtet.
Er wurde 1738 wegen seines und seiner Ehefrau nicht mustergültigen Lebens aus dem Schuldienst entlassen.
1738 – 1741
Mathias Ammon (Kolberer) 3, 10
Melber (Mehlhändler) aus Wilhermsdorf.
Gab den Schuldienst wegen „Blödigkeit seines Gesichts“ auf und ging zurück zu seinen Eltern nach Heinersdorf.
1741 – 1745
Andreas Gütler / Güttler 3, 5, 9, 10
Nachdem Mathias Ammon den Schuldienst aufgegeben hatte, übernahm, am 16. Sonntag nach Trinitatis, wieder Andreas Gütler. Nachdem er aber „seine ungeziemende aufführung wieder fortgefahren ist“, wurde er entlassen.
1745 – 1751
Friedrich Peter Kühn 3, 10
Schulmeister aus Unterschweinach.
Wurde wegen „blödigkeit der Augen“ (Kurzsichtigkeit) und beständiger Uneinigkeit mit der Gemeinde entlassen.
1751 – 1776
Wolfgang Weißmann 3, 10
*1709 †16.1.1794, vorher Schulmeister in Neidhardswinden, ∞1711 Regina, ∞1772 Anna Rosina Raab aus Kotzenaurach, ∞1783 Anna Sabina verw. Mozilewsky aus Schellert.
1776 – 1827
Georg Leonhard Heider 2
*1756 †11.1.1827 betrunken erfroren, ∞29.9.1776 Reg. Dir. Weißmann, Tochter von Wolfgang Weißmann.
1827 – 1830
Johann Friedrich August Luber 2
Königlicher Schullehrer und Kirchendiener, ∞Elisabeth Thummert aus Betzenstein.
vermutl. 1830 – 1840
Königlicher Schulpfarrer, ∞9.12.1832 Elisabeth Lipps.
27.2.1840 – 1848
Schullehrer und Kirchendiener, aus Roßbach, ∞Anna Margareta Kropf aus Vestenbergsgreuth.
21.1.1850 – 1851
aus Neuhof, geht nach Külsheim.
1853 – 1880
*9.10.1812 Laubendorf, ∞Anna Margareta Löblein *1.7.1825 Tauberzell, wird 1853 von Emskirchen als Lehrer und Kirchendiener nach Herrnneuses versetzt.
Das „Landwirtschaftliche Wochenblatt für Mittel-Franken 1868“ berichtet über einen Vortrag von Lehrer Rosa über den Zweck und das Wirken des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins. 1868 gründet er eine landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Herrnneuses.
Mit einem Klick auf die Seite kann man sie besser lesen.
1880 – 1900
*29.9.1844 Unternesselbach, später Bruck bei Erlangen, ∞Anna Elise Böhm *27.5.1849 Grub.
1895
Lehrer und Feuerwehradjutant.
1888
Eine zweite Schulstelle wurde errichtet.
1900 – 1913
*23.10.1867, ∞1899 Kunigunde Berlet *18.9.1867 aus Großgründlach.
Lehrer während des Neubaus der Schule.
1900: 110 Schulkinder, davon 12 in der 1. Klasse
1914
1914: 85 Schulkinder, davon 7 in der 1. Klasse
Spörl 3
Unterklassenlehrer
1915
1915: 85 Schulkinder, davon 16 in der 1. Klasse
Unterklassenlehrer
1916 – 1921
1916: 75 Schulkinder, davon 9 in der 1. Klasse
Unterklassenlehrer
1922 – 1929
1922: 83 Schulkinder, davon 8 in der 1. Klasse
Unterklassenlehrer
1929 – 1934
Georg Nikolaus Otto Stäudtner 2, 3
*8.6.1901 Neustadt, †22.3.1980 Neustadt, vorher Lehrer in Ickelheim, ∞27.9.1927 Maria Magdalena Maier *26.9.1900 Neustadt.
1930: 70 Schulkinder, davon 7 in der 1. Klasse
Hans Heinlein, Herrmann Müller 3
Unterklassenlehrer
1934 – 1944
Friedrich Fritsch 3
*20.11.1899 in Cadolzburg, ∞Pöllot *19.3.1902 in Altdorf.
Überzeugter Nationalsozialist, der in Uniform zum Unterricht kam. Wurde 1944 zum Militär eingezogen.
1933: 58 Schulkinder, davon 13 in der 1. Klasse
1943 – 1946
aus Nürnberg, 1941 Unterklassenlehrerin, wird 1943 außerplanmäßig zur Lehrerin ernannt.
20.08.1946 – 1970
*27.09.1912 Barnsdorf bei Roth, †1985 Herrnneuses, ∞6.9.1943 Nürnberg Wilhelmine „Mimi“ Töppert *3.10.1921 aus Nürnberg.
1946: 106 Schulkinder, davon 8 in der 1. Klasse
Werner Seufferlein war bei seinen Schulkindern sehr beliebt. Er wurde in seiner Zeit als Lehrer in Herrnneuses zum Oberlehrer und später zum Hauptlehrer befördert. Zusätzlich war er als „Lehrer im Nebenamt“ im Fach „Kunsterziehung“ der beiden 3. Klassen des „Gymnasium mit Oberrealschule“ in Neustadt tätig. Nachdem die Schule in Herrnneuses 1970 aufgelöst wurde, war er noch bis zu seiner Pensionierung (1.8.1973) als Konrektor in Neustadt tätig.
Mit seinen Forschungen zur Geschichte des Dorfes hat er sich sehr verdient gemacht. Ohne seine Aufzeichnungen, die jetzt im Stadtarchiv Neustadt aufbewahrt werden, hätte diese Website so nicht entstehen können.
Die Seufferleins kauften 1972 das Schulhaus und bauten es zum Wohnhaus um.
1948 – 1950
Unterklassenlehrerin
Schulkinder 1948-50, in der obersten Reihe „Fräulein“ Baitinger.
Schulkinder 1948-49, mit Herrn Seufferlein.
1961
Ein Zeitungsausschnitt vom August 1961 (Stadtarchiv Neustadt).
Mit einem Klick auf die Seite kann man auch die zweite Seite sehen.
1962 – 1964
Gudrun Angermeyer
Handarbeitsfräulein, geht als Lehrersfrau nach Jobstgreuth.
Gisela Vogel
Unterklassenlehrerin
Ein Zeitungsausschnitt vom 23.7.1964.
Mit einem Klick auf die Seite kann man sie besser lesen.
Quellen:
- MÜCK (2013).
- FAMILYSEARCH.
- SEUFFERLEIN.
- INTELLIGENZBLATT (1840), Nr. 19 vom 7. März 1840, Seite 154 (Scan 175).
- WIBEL (1742), Seite 150.
- INTELLIGENZBLATT (1839), Nr. 94 vom 23. November 1839, Seite 869 (Scan 910).
- TAGBLATT (1850), Nr. 20 vom 2. Februar 1850, Seite 89 (Scan 93).
- LOHBAUER (1895), Seite 158 f.
- LAELKB (1795), Bild Nr. 114.
- Ebd. Bild Nr. 115.
- HOFFMANN (2002).