Plan vom Schenkenwald im 18. Jahrhundert
Der Schenkenwald samt den umliegenden Feldern und Wiesen zwischen den Orten Schellert, Herrnneuses und Mosbach mit Einzeichnung der Wege und Weiher.
Vermutlich sollte der Schenkenwald mit dem böhmischen Lehen Wilhermsdorf, das eine Fläche von 238 ½ Morgen hatte, getauscht werden.
Das Haus Brandenburg-Ansbach wollte Wilhermsdorf „in seinem Bezirk erhalten“. Dafür wurde eine Fläche von 238 ½ Morgen rund um das neue Schloss in Neuses ausgemessen, in die Karte gezeichnet und mit einer roten Linie gekennzeichnet.
In den Erläuterungen zur Karte sind die damaligen Grundstücksbesitzer namentlich genannt.
Entstanden ist die Karte vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es ist nicht bekannt, ob der Tausch wirklich durchgeführt wurde.
Der Schenkenwald
Heinrich Schenk von Geyern zu Uttenhofen (1368-1412) und seine Frau Dorothea von Seckendorff-Rinhofen waren Ende des 14. Jahrhunderts Besitzer von Neuses.3
Mit einem Klick auf die Karte kommt man auf den Plan im Staatsarchiv.1
Den Schenkenwald vermessen und die Karte gezeichnet hat Johann Heinrich Wagner, Landrenovator (Landvermesser, Geometer) des Fürstentums Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. Im Verzeichnis über den „Hochfürstlichen Limburgischen Hof in Wilhermsdorf“ ist er als Ingenieur im Hofbauamt geführt.5
Flurstücke wurden im 18. Jahrhundert mit einfacher Technik vermessen. Der Landvermesser brauchte nur zwei Gehilfen, eine geeichte Messkette, Spitzpfähle und ein Feldbuch für das Protokoll. Anstelle der Kette waren auch Stäbe für kurze Entfernungen sowie Seile üblich, wobei letztere als unzuverlässig galten.2
Instrumente eines Feldvermessers: Messkette (links) und Spitzpfähle.
Aus dem Buch „Siben Bücher von dem Feldbau und vollkommener bestellung eynes ordentlichen Meyerhofs oder Landguts“, 1580.
In der Karte verwendete Maße
„M“ = „Mrg“ = „Morgen“ = „Tagwerk„,
„V“ = „Vrtl“ = 1/4 Morgen
und „R“ = „Ruthe“ Quadratrute = 1/400 Morgen.
Damals variierten die Maße regional stark und wurden auch verschieden unterteilt. Erst im Jahr 1809 wurden diese Einheiten in Bayern amtlich in das metrische System übersetzt und vereinheitlicht. Demnach ist 1 Morgen bzw. Tagwerk 34,07271 Ar = 3407,21 qm.4
Hier geht es zum transkribierten Text der Karten-Rückseite.